Pfarreiengemeinschaft Weiler

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Pfarrkirche „St. Blasius“

 

Innenraum

Die Pfarrkirche ist ein weiter, lichter Saalbau mit fünf Fensterachsen im Langhaus und Doppelempore. die Proportionen sind von großzügiger Weite. Der Besucher erlebt im Voranschreiten, dass sich der Chorraum gegenüber dem ersten Anschein als noch höher und stattlicher erweist. Seine Besonderheit erhält der Raum durch die doppelte Einziehung zum Chor hin mittels ausgerundeter Wandstücke.. Die Spiegeldecke im halbrund geschlossenen Chor ziert das Deckenbild von Andreas Brugger „Anbetung des Lammes“ von 1796. Das Hauptfresko stellt die Speisung der 5000 dar und das Fresko über der Empore zeigt das Opfer Isaaks durch Abraham, eine Szene aus dem Alten Testament. Die übrigen Fresken stammen aus der Erneuerung von 1923, gemalt von den Brüdern Haugg aus Ottobeuren: in den Zwickeln des Hauptfeldes die vier Kirchenväter Ambrosius, Hieronymus, Gregor der Große und Augustinus in rötlichen Hochovalbildern, in den Stichkappen die zwölf Aposteln.


Hochaltar

Der 1935-38 vom Münchner Bildhauer und Akademieprofessor Karl Killer geschaffene Hochaltar überrascht durch seine klassisch moderne Monumentalität. Auf hohem Sockel steht die Figurengruppe, bestehend aus Christus am Kreuz, flankiert vom Hauptmann Longinus auf dem Pferd, der trauernden Maria, Johannes und der knienden Magdalena. Der Sockel wurde bei der jüngsten Innenrenovierung erneut verändert und trägt nun eine rötlich marmorierte Fassung, was auf die ursprüngliche Gestaltung mit Klinkern anspielen dürfte. Auf den Tabernakeltüren weisen Inschriften auf die Eucharistie: hoc est corpus meum , hic est calix sanguinis mei („Das ist mein Leib, dies ist der Kelch meines Blutes“).
Seitenaltäre
Die charakteristische Staffelung von vier Altären wurde im Bodensee-Raum von der heute nicht mehr bestehenden Klosterkirche Mehrerau in Bregenz angeregt. 1926 traten die von Georg Saumweber in Günzburg ausgeführte Retabel an ihre Stelle. Die vier Altäre in Weiler fügen sich hervorragend in den frühklassizistischen Raumcharakter der Kirche. Die östlichen beiden Altäre schmücken jeweils zwei Heilige: Dominikus und Katharina von Siena als Vertreter der Dominikaner, sowie die Jesuiten Franz Xaver und Aloisius. 

 


Kanzel und Gestühl

Die ebenfalls von Georg Saumweber ausgeführte Kanzel ersetzte 1925 eine neuromanische, konnte aber mir den Reliefs und Figuren der ursprünglichen Kanzel von 1797 versehen werden, Werke von Franz Eberhard aus der bedeutenden Hindelanger Künstlerfamilie.
Das erneuerte Gestühl enthält noch vier alte Stuhlwangen mit Rokokoschnitzereien im Langhaus und der Empore. 


Orgel

Die Orgel aus der Epoche der Spätromantik ist mittlerweile eine Rarität, da sich kaum noch Werke dieser Zeit in weitgehend originalem Bestand erhalten haben. Das Instrument der Firma Steinmeyer in Oettingen im Ries, wurde 1897 errichtet. 2005 wurde ihr ein hoher Denkmalwert zuerkannt, was eine Restaurierung nach sich ziehen konnte, die Orgelbaumeister Siegfried Schmid aus Immenstadt übernahm. Es erfolgte die Reinigung und Reparatur alter Bestandteile, wie der Kegelventile und etlicher Register, ein Austausch der von Holzwurm befallenen Pfeifen und des Spieltisches durch Weißtannenholz sowie der Prospektpfeifen durch solche aus Zinn. Das Ergebnis konnte am 31.01.2011 eingeweiht werden und darf als wegweisende Lösung für den Umgang mit historischen Orgeln gelten.

 

Dekanatssitz

Bis 1974 war Weiler ununterbrochen Sitz des Dekanats, ab 13.11.2015 stellt Weiler wieder den Dekan für das Dekanat Lindau.